
Es sind besondere Momente im Schulalltag, wenn eine Autorin ihre Welt des Schreibens öffnet und junge Leser mitnimmt auf eine Reise in Fantasie, Sprache und Kreativität. Eine solche Gelegenheit bot sich unseren Sechstklässlern, als Bettina Obrecht unsere Schule besuchte.
Die Schriftstellerin hinter den Geschichten
Bettina Obrecht ist seit vielen Jahren eine feste Größe in der Kinder- und Jugendliteratur. Mehrere ihrer Werke wurden für Buchpreise nominiert, darunter auch für den Deutschen Jugendliteraturpreis. Zu ihren bekanntesten Büchern zählen unter anderem Wie anders ist alt?, Manons Oma, Designer-Baby und Opferland.
Ein Poetry-Slam als Einstieg
Ungewöhnlich und eindrucksvoll eröffnete Obrecht die Begegnung mit einem Poetry-Slam. Bildreich erzählte sie, woher ihre Ideen kommen: Sie finde sie „an Meeresstränden, sammle sie an Graffiti-Wänden …, sie sehe sie in Bussen sitzen oder durch alte Gassen flitzen. Sie finde ihre Ideen an Orten, „wo andere sie vergruben“, oder dort, „wo Menschen Anteil nehmen“. Ihre Botschaft an die Schülerinnen und Schüler war klar: Ideen sind überall, „es ist nicht besonders schwer“, diese zu finden, wenn man bereit ist, sie zu sehen. Damit ermutigte sie die Sechstklässler, selbst kreativ zu werden.
Lesung aus dem Flunker-Tagebuch



Im Anschluss las die Autorin aus Liebes Flunkertagebuch. Die Geschichte thematisiert in kurzer, humorvoller Form die vielen Facetten des Lügens: vom Auslassen der Wahrheit über kleine Flunkereien bis hin zu Notlügen und größeren Lügen. Das Buch gehört in eine ganz besondere Reihe des Verlags zu den Zehn Geboten und ist dem achten Gebot gewidmet. Ohne erhobenen Zeigefinger leistet es insbesondere einen beachtlichen sprachlichen Beitrag – ist lügen gleich lügen oder welche anderen Bezeichnungen sind für die im Buch dargestellten Situationen angemessener. Genau diese Fragen stellte Obrecht unseren Schülern und sorgte damit für einen reflektierten Austausch über unsere Sprache und Sprachgewohnheiten.
Offene Fragerunde
Die anschließende Fragerunde nutzten die Schülerinnen und Schüler begeistert, um die Autorin nach ihren Leseinteressen, ihren erfolgreichsten Büchern, Buchpreisen, autobiografischen Bezügen oder auch Hörbuchvorlieben auszufragen. Auch ihre Begegnungen mit anderen bekannten Kinderbuchautoren – etwa Paul Maar oder Kirsten Boie – waren für unsere Schüler interessant.
Als kleine Erinnerung erhielt jedes Kind ein Autogramm.




