Es ist der 30.10.2022, Tag des Mainova Marathons in Frankfurt. Die Erwachsenen sind bereits um 10:00 Uhr gestartet, nun warten ca. 1600 Kinder und Jugendliche im Alter von 8-17 Jahren darauf, auch ihren Lauf beginnen zu können. Überall sieht man Kids und Teens in Sportklamotten und mit Startnummern. Lehrer und Trainer verteilen die Chips, mit denen die Laufzeit gemessen wird, Eltern bereiten ihre Kinder vor. Die Stimmung ist grandios und auch wir elf Teilnehmer der Freiherr-vom-Stein-Schule warten gespannt darauf, dass der Lauf beginnt. Um 10:45 Uhr ist es dann soweit. Nachdem wir mit Herrn Dinkel ein Gruppenfoto gemacht haben, führt Herr Plitt uns zum Start. Sämtliche Straßen mitten in Frankfurt wurden für diesen Lauf gesperrt und es fühlt sich ein wenig seltsam an, mitten auf der Straße zu gehen und auf den Startschuss zu warten, während aus gewaltigen Boxen lauter Musik dröhnt und auf beiden Seiten hinter den Absperrungen Eltern jubeln. Einige Moderatoren begrüßen uns, es werden viele Fotos geschossen und schließlich zählen wir gemeinsam den Countdown runter, bis der Startschuss ertönt und die vorderen Läufer loslaufen. Es ist ein ziemliches Gedrängel: jeder hat das Ziel, sich nach vorne durchzukämpfen, einige Läufer fallen, andere helfen ihnen wieder auf – das alles noch immer begleitet von Musik und jubelnden Zuschauern. Schließlich jedoch findet jeder seinen Rhythmus und die Massen an Zuschauern werden weniger, bis hauptsächlich schnelle Schritte und lautes Atmen zu hören sind. Immer wieder sieht man an den Straßenseiten Sanitäter stehen, die bereit sind, zu helfen, sollte es einem der Läufer und Läuferinnen schlecht gehen. Ab und zu sieht man auf einer anderen Straße die erwachsenen Marathoni, die sogar manchmal ein ermutigendes Lächeln für uns Nachwuchsathleten haben. Es ist ein beeindruckender Anblick, zwischen den gewaltigen Hochhäusern durchzulaufen, die den Himmel zu berühren scheinen. 

Je länger der Lauf dauert, desto mehr schwinden die Kräfte, als schließlich ein roter aufblasbarer Torbogen auftaucht, der den letzten Kilometer ankündigt. Es ist ein Kampf, da man jeden Moment den Eingang zur Festhalle vor sich erwartet. Die Menschen an den Straßen werden wieder mehr und plötzlich ist da der in Sonnenlicht getauchte Eingang zur Frankfurter Messehalle, der augenblicklich Erholung verspricht. Man kann beinahe hören, wie er „Gleich hast du es geschafft“ flüstert, als die letzten Kräfte zusammengenommen werden. Wären wir Läuferinnen und Läufer nicht sowieso schon außer Atem, würden wir spätestens jetzt nicht mehr zu Atem kommen. Der Anblick der Messehalle, über deren hoher Decke bunte Lichter tanzen, die Zuschauerränge mit jubelnden Menschen und der mit Licht gefluteten rotem Teppich, auf dem an beiden Seiten Cheerleader tanzen motiviert uns Kids und Teens zu einem letzten Endspurt – ebenso wie die laute Musik und die Moderatoren, die sich mit freuen, als immer mehr erschöpfte Läuferinnen und Läufer das Ziel durchqueren. Draußen erwartet uns dann eine Tasche mit Wasser, etwas zu essen und unserer goldenen Medaille. Dieses Jahr ist sie kreisrund und zeigt die Skyline von Frankfurt mit dem Schriftzug „Staffel Marathon 2022 #runtheskyline“. Im Anschluss sieht man viele Kinder ihren Preis tragen, stolz darauf, dabei gewesen zu sein, bei diesem spektakulären Ereignis in Frankfurt.