Lernen mit Kopf, Herz und Hand

 

„Es allen recht machen?“

Ein Mann reitet auf seinem Esel nach Haus und lässt seinen Sohn zu Fuß nebenher laufen. Kommt ein Wanderer und sagt: „Das ist nicht recht, Vater, dass Ihr reitet und lasst euern Sohn laufen. Ihr habt stärkere Glieder.“ Da stieg der Vater vom Esel herab und ließ den Sohn reiten.

Kommt wieder ein Wandersmann und sagt: „Das ist nicht recht, Bursche, dass du reitest und lässt deinen Vater zu Fuß gehen. Du hast jüngere Beine.“ Da saßen beide auf und ritten eine Strecke.

Kommt ein dritter Wandersmann und sagt: „Was ist das für ein Unverstand: Zwei Kerle auf einem schwachen Tier; sollte man nicht einen Stock nehmen, und euch beide hinab jagen?“ Da stiegen beide ab und gingen zu Fuß – rechts und links Vater und Sohn, in der Mitte der Esel.

Kommt ein vierter Wandersmann und sagt: „Ihr seid drei kuriose Gesellen. Ist´s nicht genug, wenn zwei zu Fuß gehen? Geht´s nicht leichter, wenn einer von euch reitet?“ Da band der Vater dem Esel die Vorderbeine zusammen und der Sohn band ihm die Hinterbeine zusammen; sie zogen einen starken Baumpfahl durch, der an der Straße stand, und trugen den Esel auf der Achsel heim.

So weit kann´s kommen, wenn man es allen Leuten recht machen will.“

(Johann Peter Hebel: Seltsamer Spazierritt, 1811)

 

Sinnvoll und sinnhaft möchte der Religionsunterricht einen Beitrag leisten, die Persönlichkeit der Schülerinnen und Schüler zu stärken, und ihnen Angebote machen, Orientierung und Halt in ihrer Entwicklung zu finden. Viele Lebensfragen werden im Unterricht angesprochen, die von verschiedenen Seiten beleuchtet und auch methodisch vielfältig dargeboten werden.

 

Die Bibel als Grundlagenschrift der christlichen Religion wird mit ihren Besonderheiten vorgestellt und in mannigfaltiger Weise eingesetzt. Dabei bleibt es nicht allein beim Lesen, sondern auch das „Gestalten“, das Diskutieren und auch das kritische Hinterfragen werden Bereiche des Religionsunterrichts bilden.

 

Die Verwendung unterschiedlicher Medien trägt dazu bei, den Unterricht ansprechend und lebendig zu machen. Exkursionen zu Orten christlichen Lebens stellen Bezüge zum aktiven, gelebten Glauben her und bieten auch kirchenfernen Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit des Kennenlernens.

 

Egal, ob getauft oder nicht getauft, christlichen oder anderen Glaubens – alle Schülerinnen und Schüler können ihren Platz im Religionsunterricht finden.

Schuljahresanfangsgottesdienst