Fünf Schülerinnen der Freiherr-vom-Stein-Schule Wetzlar haben vom 15.-17.11.2017 an dem Basisseminar zur Ausbildung zum Gesundheitsbotschafter teilgenommen. Initiiert durch das Projekt „Schnecke – Bildung braucht Gesundheit“ des Hessischen Kultusministeriums finden regelmäßig Schulungen für Schülerinnen und Schüler der Klassen 7 bis 10 aller Schulformen zum Gesundheitsbotschafter/zur Gesundheitsbotschafterin statt.

Während der drei Tage haben die Schülerinnen Larissa Steeger, Linnea Peters, Natalie Schmid, Luisa Medebach und Elisabeth Felgenhauer, die den Wahlunterricht „Gesundheit und Soziales“ im Jahrgang 9 besuchen, ein sehr umfangreiches und vielfältiges Programm absolviert.

Nach einer bewegten Begrüßungsrunde an Mittwochmorgen haben alle vierunddreißig Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die aus Weilburg, Niederwalgern, Rothenburg a.d. Fulda und Wetzlar angereist waren, verschiedene Übungen zur Stärkung des Gleichgewichtsinnes vorgestellt bekommen und ausprobiert.

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Die Ergebnisse einer Studie bei Grundschulkindern haben gezeigt, dass häufig Defizite beim Verarbeiten von Gleichgewichtsreizen bestehen. Der dargebotene Vortrag hat verdeutlicht, dass es eine nachweisbare Korrelation zwischen gutem Gleichgewichtssinn und guten Noten gibt. Aus diesem Grunde haben die auszubildenden Schülerinnen und Schüler Anregungen für gezielte Übungen bekommen, die sie auch mit Mitschülerinnen und Mitschülern der Jahrgänge 5 und 6 durchführen können. Wie dies umgesetzt werden kann, wird eine Aufgabe der nächsten Teamsitzungen werden. Orientierung zur Weiterarbeit kann das vorgestellte Konzept von D. Beigel („Beweg dich, Schule“), das in Kooperation mit der AOK erstellt wurde, sein.

Der Bereich „Ernährung“ war ein weiteres Thema, das in unterschiedlicher Weise behandelt wurde. Nach einem informativen Vortrag über „Herkunft von Lebensmitteln“, „Lebensmittelproduktion“ und „Lebensmittelverschwendung“ hatten alle Teilnehmenden die Gelegenheit, selbst Speisen zuzubereiten. Es wurden verschiedene Dips hergestellt, Gemüse ansprechend angerichtet sowie Salate und leckerer Apfelnachtisch zubereitet.

Am nächsten Tag wurden die Erfahrungs- und Wissenszuwächse ergänzt durch einen Workshop zur Untersuchung von Inhaltsstoffen von Getränken. Was steckt im Traubensaft? Wie viel Zucker ist in einem Energiedrink? Welche Zusatzstoffe verstecken sich in Vitaminsäften? – Dies waren einige der Beobachtungsaufgaben, die die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu bearbeiten hatten. Dass Wasser und ungesüßte Tees gute Durstlöscher sind, war vielen bereits klar; dass der Zuckergehalt in diversen Getränken jedoch derart hoch ist, hat die meisten überrascht.

Es wird eine Aufgabe der zukünftigen Gesundheitsbotschafterinnen an der Steinschule sein, den Kiosk und die Mensa genauer unter die Lupe zu nehmen. Was ist positiv am Angebot zu benennen und sollte weitergeführt werden? Was könnte man verbessern? Was fehlt? Was sollte verändert werden? – Mit Hilfe der Schülervertretung werden diese Fragen gewiss beantwortet werden.

Ein Erste-Hilfe-Kurs hat alle Schülerinnen und Schüler geschult und Ängste genommen. Es wurde das Verbinden von Wunden geübt, die Wiederbelebung konnte an Versuchspuppen ausprobiert und ein Übungsdefibrillator getestet werden. Die stabile Seitenlage gehörte ebenso zum Übungsprogramm wie das Einwickeln in Wärmedecken und die Hinweise zum Verhalten bei epileptischen Anfällen oder zum Entfernen von Zecken.

Abends war Sport angesagt: Eine Gruppe hatte die Möglichkeit, im „Cube“ unter professioneller Anleitung klettern zu gehen. Die anderen Teilnehmenden konnten in der Sporthalle der Sportjugend Wetzlar jonglieren üben oder das Fahren auf Waveboards, Snakeboards oder Xlidern ausprobieren.

Nach dem Frühstück des letzten Ausbildungstages nahmen alle an einem funktionellen und koordinativen Training teil, bei dem ein Wechsel von Kraft- und Ausdauerübungen vorgestellt wurde. Je nach Kondition und Fitness sind einige an ihre Grenzen gekommen, haben dies im Anschluss reflektiert und bekamen wertvolle Tipps bezüglich des eigenen Bewegungsverhaltens.

Die letzte Arbeitsphase schloss sich an die Überlegungen des Vortages an, welche Umsetzungsmöglichkeiten des Erlernten an der jeweiligen Schule sinnvoll und machbar sein könnten. Leider stand dafür nicht genug Zeit zur Verfügung und so wird dies für die Gesundheitsbotschafterinnen der Steinschule der nächste Schritt im Schulalltag sein. Als Erstes werden sie in ihrem WU „Gesundheit und Soziales“ von der Ausbildung berichten und somit die Informationen und die ersten Ideen diskutieren und weiterentwickeln. Das Gesundheitsbotschafterteam kann so auf weitere Unterstützer zurückgreifen.

Die Ausbildung zum Gesundheitsbotschafter/zur Gesundheitsbotschafterin ist mit diesem Seminar jedoch noch nicht abgeschlossen: In regelmäßigen Abständen werden Tagesseminare zu gesundheitsrelevanten Themen angeboten, an denen die fünf Steinschülerinnen teilnehmen und ihren Wissensschatz erweitern und somit einen wertvollen Beitrag zur Schulentwicklung leisten können.